Hengstparaden 2011

Fanfarenzug mit „Regenschleier“ am 18.09.2011 Foto: Peter Tendler
Fanfarenzug mit „Regenschleier“ am 18.09.2011 Foto: Peter Tendler

Es ist geschafft: Am 18. September 2011 fand im Landgestüt Moritzburg die dritte Hengstparade des Jahres 2011 mit dem Besuch von 5.826 begeisterten Gästen ihren Abschluss. Das Besondere an dieser Parade war das Wetter – erstmals regnete es ununterbrochen bei einer Paradeveranstaltung von 13.00 Uhr mit dem Einritt des Fanfarenzuges bis zum Trompetensolo „Die Post im Walde“ kurz vor Ausfahrt des Sechzehnerzuges. Vorausgegangen waren bei herrlichem Sonnenschein die Paradeveranstaltungen am 04. und 10. September 2011. Insgesamt konnten 20.000 Besucher begrüßt werden. Höhepunkte der diesjährigen Hengstparaden waren in diesem Jahr die Remontehengste, sechs ausgesprochen modern typierte großrahmige Reitpferdemodelle mit lockeren Grundgangarten, die sich durch auffällig gute Rittigkeit auszeichnen. An der Spitze der Abteilung begeisterte der Trakehner MILLENNIUM v. Easy Game, der von Kay Pawlowska geritten wurde.
Die Lehrlinge des Landgestütes zeigten ihr Können und den erreichten unabhängigen Sitz bei der Lanzenreiterei sowie dem Pushballspiel der Lehrlingsmannschaften. Auch die Haflingerhengste in der Koppel und in freier Bahn sind traditionell das Schaubild für die neueingestellten Lehrlinge des 1. Lehrjahres.
Viele Besucher, vor allem mit Kindern, waren begeistert von der Aufführung des Schaubildes „Ein Märchen in Moritzburg – Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Mit der Eule Rosalie, dem Hund Kasperle und den Tauben hatte Aschenbrödel Stefanie Bräutigam authentische Begleiter, die auch im Film eine wichtige Rolle spielen. Die Kostüme für die Darsteller und insbesondere der aufwendig nachgebaute Hut der Stiefmutter trugen ebenso wie die vom Polizeiorchester ausgewählten Musiktitel des Films zur stimmungsvollen Abrundung dieses Schaubildes bei.
Aus dem Hauptgestüt Graditz waren sechs wertvolle Stuten mit ihren diesjährigen Fohlen angereist, darunter das Siegerstutfohlen des sächsischen Fohlenchampionates in Kalkreuth.
Der erreichte Stand in der Qualität der Landbeschäler für die Reitpferdezucht wurde bei trabenden neben galoppierenden Hengsten ebenso deutlich wie in der Vorstellung des Dressursextettes mit ausschließlich dunkelfarbigen bewegungsstarken Hengsten. Auch die Springveranlagung der Hengste im Parcours konnte demonstriert werden, insbesondere begeisterte der erst fünfjährige COLESTUS v. Cornet Obolensky unter Philipp Schober über den Sprüngen.
Die große Dressurquadrille mit 25 Warmbluthengsten zeigte gut sitzende Reiter in einer gekonnt dargebotenen „Polonaise“ der Hengste. Die Schweren Warmblüter hatten ihre großen Auftritte in verschiedenen Anspannungsarten vom Einspänner bis zum Sechserzug. Die großen Mehrspänner vor der Pause präsentierten die Hengste dieser Rasse im Achter-, Neuner- und Zehnerzug, wobei fahrerisches Können gefragt war.
Völlig neu ins Programm aufgenommen wurde das Schaubild Haflinger im Traberwagen und Kaltblüter unter dem Sattel. Die Ausgeglichenheit und Beweglichkeit der Haflingerhengste vor dem Traberwagen fand durch die reiterliche Vorstellung der kalibrigen Kaltbluthengste eine interessante Ergänzung. Die Kaltblüter hatten später noch einen Soloauftritt vor Kutschwagen - eingespannt im Ein- und Zweispänner folgte die Einhornanspannung. Die ursprüngliche Nutzung als Zugpferde demonstrierten die Hengste ACHAT und EISENBERG vor dem hochbeladenen Mühlenwagen.
Nicht unerwähnt bleiben darf bei einem Bericht über die Moritzburger Hengstparaden die rasante Kosakenreiterei, bei der erstmals eine Kosakin – Linda Casper, Bereiterlehrling im 2. Lehrjahr – hochmotiviert mitwirkte. Dass dieses Schaubild unter der Leitung von Falk Sieber auch zur „Regenparade“ am 18.09.2011 zur Aufführung kam, spricht für das hohe Engagement der Mitarbeiter des Landgestütes, denen tausende Zuschauer begeistert applaudierten.

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