Aller guten Dinge sind drei – so gestaltete sich auch die dritte Auflage des Kindertags im Landgestüt Moritzburg nach bewährtem Konzept ganz nah am Pferd und dadurch mitunter spontan und an den Fragen und Interessen der Kinder orientiert. An diesem Tag durfte das Thema Pferd mit allen Sinnen erlebt werden: Wie sieht die Welt vom Ponyrücken aus? Wie fühlt sich eine weiche Pferdenase an? Wie schwer ist ein Hufeisen und wofür wird es gebraucht? Und wie riecht eigentlich Huffett?
Mehr als 200 kleine Pferdefreunde aus Radebeul, Dresden, Bannewitz, Boxdorf, Weinböhla, Medingen, Großenhain und natürlich Moritzburg, fanden am 22. August ihren Weg ins Landgestüt Moritzburg. Bei schönstem Sonnenschein und angenehm warmen Temperaturen starteten die Kita- und Grundschulgruppen zu den einzelnen Aktionsstationen. Wie in den Vorjahren stand unseren kleinen Gästen dank Andreas Lorenz und Ricarda Kuntzsch eine ganz wunderbare Gruppe geduldiger und kinderfreundlicher Ponys zum Reiten zur Verfügung. In Anspannung vor drei Kutschen luden die gestütseigenen Hengste an den Leinen der Mitarbeiter der Sächsischen Gestütsverwaltung (SGV) zu einer Fahrt zwischen dem historischen Teil des Gestüts und dem Neubau an der Meißner Straße ein. Eine geführte Tour durch Schmiede, Kutschenremise und Stallungen hielt jede Menge Pferdewissen bereit, und viele neugierige Fragen konnten im Zuge dessen beantwortet werden. Für Spiel und Bewegung sorgte hingegen der in der Reithalle aufgebaute Hindernisparcours samt Hüpfponys. Mit Geschichten und Anschauungsobjekten machten Lutz Hennig und seine Mitarbeiter vom NABU Landesverband Sachsen die Kinder darüber hinaus mit dem Leben der Rauchschwalben, die ihre sachsenweit größte Brutkolonie im Landgestüt Moritzburg haben, und dem Schwalbenschutz vertraut.
Die von Landstallmeisterin Dr. Kati Schöpke moderierte Rassepräsentation im historischen Innenhof bildete den Veranstaltungshöhepunkt des Vormittags. Nach einer Begrüßung durch Susann Krönert, Geschäftsführerin des Landesverbandes Pferdesport Sachsen, und Kati Fichter vom Sächsischen Landesbauernverband zeigten die Landbeschäler Lausitzer (Deutsches Reitpferd), Loriot (Schweres Warmblut), Daim AT (Deutsches Reitpony), Starino (Haflinger) sowie der bei den kleinen Gästen stets beliebte Rheinisch-Deutsche Kaltbluthengst Urmel anschaulich die Merkmale und Eigenheiten ihrer Rasse.
Als Erinnerung an den Kindertag im Landgestüt und als Anregung, das Thema projektbezogen erneut aufzugreifen, erhielten alle Einrichtungen ein Info- und Bastelpaket zum Pferd sowie eine Teilnahmeurkunde für jedes Kind.
Hintergrund der Aktion „Sächsischer Kindertag“ sind die durch Urbanisierung und Digitalisierung schwindenden Berührungspunkte zwischen Kindern und Tieren, speziell in Bezug auf den Partner Pferd. Als ideale Lernbegleiter sind Pferde in der Lage, Kindern im täglichen Umgang Verantwortungsbewusstsein, emotionale Stabilität, Achtung vor der Natur, Selbstvertrauen und Kameradschaft zu vermitteln. Nicht zu unterschätzen ist zudem der gesundheitliche Aspekt, den der aktive Pferdesport dem schon in jungem Alter zunehmenden Trend von Bewegungsmangel und Übergewicht entgegensetzt. Ziel des Aktionstages ist es daher unter anderem, dieses Wissen an Eltern, Lehrer und Erzieher zu vermitteln sowie die Kinder selbst durch den spielerischen Umgang mit dem Thema schon in ihrer frühen Entwicklung für das Pferd zu begeistern.
Hinter dem ersten Sächsischen Kindertag stehen neben dem Landesverband Pferdesport Sachsen e.V. und der Sächsischen Gestütsverwaltung auch der Pferdezuchtverband Sachsen-Thüringen e.V., der Verein zur Förderung von Pferdezucht und Pferdesport im Freistaat Sachsen e.V., der Verlag Sachsens Pferde GmbH, der Sächsische Landesbauernverband e.V. und der Verein Pferde für unsere Kinder e.V.